Dieser Wegweiser fuhrt den Besucher durch ein Randgebiet der alten Stadt Athen mit wenigen Gebauden im kleinen Stadtbereich und zahlreichen Grabstatten im Gelande vor der Stadtmauer, einer gut erhaltenen Anlage, die Stadt und Vorstadt voneinander trennt. Der alte Bach "Eridanos" durchzieht die Ausgrabung von Osten nach Westen und schafft zusammen mit begrunten Grabhugeln und aufragenden Grabmonumenten ein reizvolles Landschaftsbild.
Von modernen Strassen hoch umgeben ist die Kerameikos-Grabung ein zufalliger Ausschnitt ohne Zentrum und mit verwirrender Vielfalt seiner antiken Uberreste. Trotz standiger Bemuhungen um die Restaurierung der Denkmaler, um die Wiederherstellung des ursprunglichen Zustands durch Reinigung, Bepflanzung oder Neuanschuttung langst verschwundener Grabhugel, erschliesst sich das Gebiet selbst dem nicht eilenden Besucher nur schwer ohne Kenntnis auch der unter der Erde befindlichen Reste sowie des historischen Hintergrundes, der zeigt, dass die Geschichte des Kerameikos ein Spiegel der Geschichte Athens ist.
Diese Voraussetzung zum Verstandnis soll die vorliegende Darstellung vermitteln. Sie wiederum basiert auf der jahrzehntelangen Tatigkeit vieler Wissenschaftler und nicht zuletzt auf der Bereitschaft und Fahigkeit langjahriger griechischer Grabungsarbeiter, denen manche Entdeckungen zu verdanken sind. [...]
(Vorwort zum Buch)